Stress, Hektik, endlose Möglichkeiten und Informationen, zu viele Entscheidungen – irgendwann ist der Akku leer. Ob jung oder alt, mit Entscheidungsdruck und Belastung kann man umzugehen lernen: mit Selbstfürsorge, Achtsamkeit und Stressregulation. „Mens sana in corpore sano“ – ein gesunder Geist wohne in einem gesunden Körper – haben wir schon von den Römern gelernt. Damit wird deutlich: Unser Denken steht in einem unmittelbaren Bezug zum Körper und seiner aktuellen Befindlichkeit. Fühlen wir uns nicht gut, sind geistige Höchstleistungen nicht möglich.
„Gesundheit beginnt im Kopf – Balance für Körper, Geist und Leben“ war daher das Thema unserer dritten Veranstaltungsreihe der „VR-MitgliederAkademie“.
Im Kulturzentrum „Altes Rathaus“ in Würselen, im Industriemuseum Zinkhütter Hof in Stolberg und im „Intermezzo“ der Stadthalle Alsdorf begrüßten Regionalbereichsleiter Thomas Braun bzw. Lutz Dovern, Leiter der Geschäftsstelle Alsdorf, die zahlreichen Gäste und gaben das Wort an die Referenten: Jolanta Griscenka-Zittel, Diplom-Psychologin und zertifizierte Yogalehrerin, und Dr. Wolfgang Hagemann, Arzt für Psychotherapeutische Medizin, Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Ärztlicher Leiter und Chefarzt der Röher Parkklinik.
Jolanta Griscenka-Zittel führte die Besucher sanft aber mit viel Enthusiasmus und Empathie in das weite Feld Yoga, Entspannung und Fokussieren der Gedanken ein. Sie machte kurzerhand den Stuhl zur Yogamatte und begeisterte das Publikum mit einfachen Yogaübungen im Sitzen. Dr. Wolfgang Hagemann von der Röher Parkklinik, der Klinik für Psychosomatik, Psychiatrie und Psychotherapie in Eschweiler, erklärte in seinem Vortrag den Zusammenhang zwischen den Veränderungen unserer Gesellschaft und daraus resultierend geänderten Anforderungen an die Menschen und die persönliche Gesundheit. Er sprach unsere veränderte Esskultur an, gab Denkanstöße zu Essgewohnheiten und Diätverhalten, zu Körperkult und zum Einfluss der Digitalisierung auf unser Leben.
Er verdeutlichte, dass bei allem, was heute auf uns einströmt und uns beschäftigt, Eines besonders wichtig ist: Begegnung im generationsübergreifenden Dialog. Mit der engen Familie oder mit Freunden und Vertrauten bietet das Gespräch Klarheit und innere Orientierung. Es können Sorgen und Nöte, Empfindungen und Sehnsüchte angesprochen, Geheimnisse anvertraut, Wut und Trauer zum Ausdruck gebracht und Scham zugelassen werden. Ein gelingender „intimer Dialog“, wie Dr. Hagemann ihn nennt, stärkt unsere körperlich-geistige-seelische Resilienz, sprich Widerstandskraft, und unser Selbstvertrauen. In Kombination mit therapeutischen Übungen wie beispielsweise dem Yoga können wir so zu innerer Balance zurückkehren. Die heute viel zitierte „Work-Life-Balance“ – die Balance zwischen Stress und der bestärkten Kontrolle, wie sie uns der Beruf häufig abverlangt, und dem Ausgleich durch lustbetonte Aktivitäten in der Freizeit – ist in diesem Zusammenhang ebenfalls ein wichtiger Baustein, um gesund zu bleiben.
Als Fazit blieb: Wer seine Balance von Körper, Geist und Leben absichern möchte, ist gut beraten, wenn er einen intensiven intimen Dialog mit dem Partner, Familienangehörigen und/oder Freunden führt. Die Vielzahl der Verwirrungen – wie unsere Gesellschaft mit Informationsflut, Ökonomisierung, Internationalisierung bzw. Globalisierung – verliert ihre Destruktivität und es gelingt eher, die darin liegenden Vorteile für sich zu nutzen. Im Anschluss an seinen Vortrag stand Dr. Wolfgang Hagemann gemeinsam mit Jolanta Griscenka-Zittel den zahlreichen Fragen aus dem Publikum Rede und Antwort.
Zum Abschluss lud die VR-Bank eG – Region Aachen zu Gesprächen mit den Referenten, den Geschäftsstellenleitern der Bank sowie Spezialisten der R+V Allgemeine Versicherung AG ein, bei denen angeregt diskutiert werden konnte.
Die „VR-MitgliederAkademie“ in den drei Regionalbereichen soll auch im kommenden Jahr mit einem interessanten Thema und fachkundigen Referenten fortgesetzt werden. Wir freuen uns schon jetzt auf die Veranstaltungen 2017.