Würselen, 19.06.2020. Die VR-Bank eG – Region Aachen kann über ein gutes Wachstum im Geschäftsjahr 2019 berichten und zeigt sich zufrieden mit der Geschäftsentwicklung. Mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie erklärt Vorstandsmitglied Christof Klein: „Ganz automatisch wechselt in der aktuellen Situation die Einschätzung darüber, was ‚Erfolg‘ überhaupt ist. Das Streben nach Wachstum und höheren Gewinnen, das in prosperierenden Zeiten im Vordergrund steht, weicht in Zeiten wie diesen den Fragen nach der Sicherstellung von Grundbedürfnissen. Unternehmenserfolg lässt sich in derartigen Phasen an der Frage festmachen: Welchen Beitrag leistet ein Unternehmen zur Förderung des Zusammenlebens und damit zum Erhalt der Gesellschaft?“
Die gemeinsame Überwindung von Krisen gehört aus dem Gründungsgedanken jeder Genossenschaft heraus zum originären Auftrag und Kernanliegen. Nachhaltigkeit und Krisenresistenz ist für alle Genossenschaftsbanken – und damit auch für die VR-Bank eG – von vorrangiger Bedeutung. Daher blickt der Vorstand zuversichtlich in die Zukunft und ist sich sicher, auch die gegenwärtige Corona-Krise und deren wirtschaftliche Folgen zu meistern.
Die Vertreterversammlung wird in diesem Jahr im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat aufgrund der Pandemie voraussichtlich im vierten Quartal stattfinden. Dann wird auch über die Dividendenausschüttung an die Mitglieder der Bank entschieden werden.
Eine für Banken wie auch deren Kunden wesentliche Rahmenbedingung an den Geld- und Kapitalmärkten war im Geschäftsjahr 2019 unverändert die Niedrigzins- und Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).
Die Bilanzsumme stieg per 31.12.2019 um 5,9 % auf 1.524,5 Mio. Euro. Treiber des starken Wachstums war das Einlagengeschäft: Die Kundeneinlagen erhöhten sich um 6,6 % Prozent auf 1.237 Mio. Euro. Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinssituation machte sich zunehmend bemerkbar, dass die Kunden den ausbleibenden Zinsertrag auf ihr bislang erspartes Vermögen zwecks Sicherung der Altersvorsorge durch eine erhöhte Sparquote zu kompensieren versuchen. So entfiel der Großteil der bei der Bank angelegten Liquidität auf täglich fällige Einlagen.
Von der verstärkten Vermögensbildung der Kunden profitierte auch das Wertpapiergeschäft. Der Gesamtbestand der Kundenwertpapiere stieg um 16,5 % auf 355,8 Mio. Euro. Das betreute Kundenvolumen wuchs um 5,3 % auf 2.863 Mio. Euro. Diese erfreuliche Entwicklung resultierte nicht zuletzt aus der ausgezeichneten Beratungsqualität, die der Bank im dritten Jahr in Folge als Testsieger von unabhängigen Testern des Instituts für Vermögensaufbau in Kooperation mit FOCUS-MONEY bescheinigt wurde.
Positiv entwickelte sich auch das Dienstleistungsgeschäft. Das Volumen von gemeinsam mit den Verbundpartnern vermittelten Baufinanzierungs-Darlehen stieg um 11,0 Mio. Euro bzw. 8,1 % auf 146,2 Mio. Euro. Deutlich erhöhte sich auch der Bestand an Bauspareinlagen bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG, nämlich um 4,9 Mio. Euro bzw. 5,6 % auf 93,5 Mio. Euro. Gemeinsam mit der R+V Versicherung AG konnte bei abgeschlossenen Lebensversicherungen ein Zuwachs von 3,7 % auf 107,0 Mio. Euro erzielt werden.
Das Kreditgeschäft lag mit 855 Mio. Euro auf Vorjahresniveau. Dabei entspreche es nicht der Geschäftsphilosophie der Bank – so Klein – expansives Wachstum zu nicht vertretbaren Bedingungen anzustreben.
Bei einem weiter rückläufigen Zinsergebnis erhöhte sich der Überschuss aus der normalen Geschäftstätigkeit moderat auf 7,1 Mio. Euro. Rund 250.000 Euro flossen in Form von Spenden, Sponsoring und Reinerträgen direkt an kirchliche und gemeinnützige Einrichtungen, Projekte und Vereine in der Region.
Die regional tätige Genossenschaftsbank mit Sitz in Würselen beschäftigte zum Bilanzstichtag 275 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 19 Auszubildende, an 22 Standorten in Würselen, Aachen, Alsdorf, Baesweiler, Eschweiler, Herzogenrath, Langerwehe, Stolberg und Übach-Palenberg. Im Mai vergangenen Jahres hatte sie fünf ihrer Geschäftsstellen zusammengelegt.
Das Jahr 2019 stand bei der VR-Bank eG außerdem im Zeichen der größten EDV-Umstellung in ihrer Geschichte. Die Umstellung, mit der alle Genossenschaftsbanken in Deutschland nun auf eine einheitliche IT-Plattform gebracht worden sind, hatte in der monatelangen Vorbereitung, den intensiven Tagen der eigentlichen Migration und auch danach allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel abverlangt. Zugleich hat die Bank die Gelegenheit genutzt, wichtige Weichen für die Zukunftsfähigkeit und Innovationskraft zu stellen, um für die wachsenden Möglichkeiten der Digitalisierung gut aufgestellt zu sein.