Einstimmiges Votum für Bankenfusion bei der Vertreterversammlung der VR-Bank eG – Region Aachen

Würselener und Hoengener Kreditinstitute verschmelzen rückwirkend zum 1. Januar 2018. Zufriedenstellende Geschäftsentwicklung 2017.

Würselen, 14.06.2018. Die Vertreterversammlung der VR-Bank eG – Region Aachen stand im Zeichen der Beschlussfassung über die Verschmelzung mit der Spar- und Darlehnskasse Hoengen eG. Die Vertreter stimmten in der Stadthalle Alsdorf einstimmig für die Fusion. Nachdem die Generalversammlung in Hoengen ebenfalls mehrheitlich für das Vorhaben votiert hatte, entsteht nun rückwirkend zum 1. Januar 2018 eine Bank mit einer Bilanzsumme von rund 1,4 Mrd. Euro. Nach Überzeugung beider Banken führt der Zusammenschluss unter dem Dach der VR-Bank eG zu einer leistungsstärkeren Genossenschaft. Gemeinsam weisen die Banken per Ende 2017 Eigenmittel von 149,5 Mio. Euro aus; eine Kapitalausstattung, die die fusionierte Bank sehr gut auf die deutlich härteren Kapitalvorschriften der nächsten Jahre vorbereitet.

Die Institute zusammen haben rund 32.000 Mitglieder und ein betreutes Kundenvolumen in Höhe von insgesamt 2.631 Mio. Euro. Mit 293 Mitarbeitern und 37 Standorten erstreckt sich das Geschäftsgebiet auf Aachen, Alsdorf, Baesweiler, Eschweiler, Herzogenrath, Stolberg, Langerwehe, Übach-Palenberg und Würselen.

„Die Fusion hat keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Geschäftsstellen der fusionierten Bank. Die Mitglieder und Kunden werden weiterhin in großer und gewohnter Nähe betreut. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Spar- und Darlehnskasse Hoengen eG werden von der VR-Bank eG übernommen“, so P. Horst Call, Vorstandssprecher der VR-Bank eG.

Die Bank wird von den bisherigen Vorstandsmitgliedern der VR-Bank eG, P. Horst Call und Siegfried Braun, geleitet. Das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden übernimmt weiterhin Prof. Dr. Axel Thomas. Turnusmäßig anstehende Wahlen zum Aufsichtsrat bestätigten Dipl.-Kfm. Peter Herzog und Herbert Krauthausen für weitere drei Jahre. Von der Spar- und Darlehnskasse Hoengen eG wurden Wilhelm Jorias und Ralf Kahlen in den Aufsichtsrat gewählt.

Vorstandsmitglied Siegfried Braun, der zum Jahreswechsel auf den in den Ruhestand getretenen Marktvorstand Robert Meyer gefolgt ist, konnte bei der Vertreterversammlung von einer zufriedenstellenden Geschäftsentwicklung in 2017 berichten. Die Bilanzsumme ist 2017 durch gezielte Umschichtungen planmäßig leicht auf 1.338,7 Mio. Euro zurückgegangen. Der Rückgang bei den befristeten Verbindlichkeiten und den Spareinlagen auf 475,5 Mio. Euro resultiert aus dem durch die Niedrigzinsphase veränderten Anlageverhalten der Kunden. Entsprechend legte das Wertpapier- und Fondsgeschäft stark zu: Die Umsätze in den Kundendepots erhöhten sich um 18 % und das Sparplanvolumen um 52,6 %. Unverändert parkten Anleger nennenswerte Beträge als Sichteinlagen in einem Umfang von 590,5 Mio. Euro.

Das Kundenanlagevermögen verzeichnete einen Zuwachs auf 1.519,3 Mio. Euro. Das gesamte betreute Kundenvolumen erhöhte sich auf 2.479 Mio. Euro. Im Kreditgeschäft stiegen die Forderungen gegenüber Kunden auf 765,5 Mio. Euro. Infolge der Niedrigzinsphase verringerte sich der Zinsüberschuss um 3,6 Mio. Euro. Erfreulich hat sich das Provisionsergebnis entwickelt, das sich um
7,9 % auf 8,2 Mio. Euro erhöhte. In der Region ist die VR-Bank eG – Region Aachen nicht nur Steuerzahler, sondern engagiert sich als Arbeitgeber, Ausbilder, Investor und verlässlicher Partner für soziale, kirchliche und gemeinnützige Einrichtungen, Institutionen und Vereine. Mit rund 250.000 Euro förderte die Bank Kultur, Jugendarbeit, Sport und soziale Projekte.

„Die Rahmenbedingungen haben sich für die Kreditwirtschaft in den letzten Jahren gravierend und elementar verändert“, resümierte Siegfried Braun. „Die politisch gewollte Niedrigzinspolitik der EZB hilft zwar den Staaten, Ländern und Kommunen bei der Entschuldung und ist auch für alle anderen Kreditnehmer angenehm, führt aber bei den Regionalbanken wie Sparkassen und Genossenschaftsbanken zu kontinuierlichen Rückgängen der Zinsergebnisse und zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Ertragslage.“

Auch die Digitalisierung verändert derzeit die Anforderungen an Banken radikal. Einfache Dienstleistungen werden zunehmend online wahrgenommen, gleichzeitig wächst der Bedarf nach umfassender persönlicher Beratung in komplexeren Finanzthemen. Im Jahr 2017 hat die VR-Bank eG in mehreren Testkäufen unabhängiger Institutionen an verschiedenen Standorten ihre hohe Beratungsqualität beweisen können und ist im FOCUS-MONEY CityContest als „die Nr. 1 in Service und Beratung in Aachen“ ausgezeichnet worden – ein Niveau, das sie auch in Zukunft halten möchte. „Uns ist es besonders wichtig zu verstehen, was unsere Kunden wirklich wollen. Hierfür nehmen wir uns Zeit“, so Vorstandsmitglied Siegfried Braun. Für die Zukunft sehen Vorstand und Aufsichtsrat die Bank strategisch gut aufgestellt: „Wir werden auch künftig ein verlässlicher Partner in allen Finanzfragen sein. Dabei werden wir versuchen, die Möglichkeiten der Digitalisierung mit der Ortsnähe einer regional tätigen Genossenschaftsbank zu kombinieren“.
Für die rund 30.000 Mitglieder beschlossen die Vertreter eine Dividende von 5,0 Prozent. Einstimmigkeit gab es ebenfalls bei den Beschlüssen zur Feststellung des Jahresabschlusses und zur Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat.