Alsdorf, 13.06.2023 – Bei der erstmalig seit der Pandemie wieder in Präsenz abgehaltenen Vertreterversammlung in der Stadthalle Alsdorf blickte die VR-Bank eG – Region Aachen auf das Geschäfts- und Wirtschaftsjahr 2022 zurück: In weiten Teilen geprägt von der viel zitierten Zeitenwende, der hohen Inflation, getrieben durch drastisch gestiegene Energiekosten, und dem von der EZB ausgelösten Zinsanstieg, wird auch das Jahr 2022 als Krisenjahr in Erinnerung bleiben.
Diese Entwicklungen sind auch bei den Menschen in der Region spürbar: „In einer unsicheren Situation, in der es finanziell enger wird, steigen die Sparanstrengungen unserer Kunden, um für schlechte Zeiten Rücklagen zu bilden“, erklärte Vorstandsmitglied Christof Klein mit Blick auf die Geschäftszahlen der Würselener Genossenschaftsbank. Mitglieder und Kunden erhöhten ihre Einlagen im Verlauf des Jahres um 65,4 Mio. Euro auf 1.374 Mio. Euro. Das betreute Kundenvolumen stieg auf 3.130 Mio. Euro. Gleichzeitig konnte ein deutliches Plus im Kreditgeschäft verzeichnet werden; die Ausleihungen wuchsen von 866,0 Mio. Euro auf 897,4 Mio. Euro. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 4,4 % auf 1.703 Mio. Euro. „Die VR-Bank verfügt – das kann ich aus tiefster Überzeugung sagen – über eine grundsolide und robuste Substanz“, fasste Klein vor den Vertretern und Gästen zusammen.
Dass das Kreditinstitut nicht nur solide ist, sondern auch innovativ, selbstbewusst und der Region verbunden, demonstrierten Aufsichtsrat und Vorstand sodann mit der Präsentation des neuen Markenauftritts der VR-Bank eG, die fortan als „Die Bank für die Region.“ auftritt. „Wir wollen unsere Verbundenheit zur Region stärker zum Ausdruck bringen. Wir sind hier ansässig, leben hier, arbeiten hier, kennen die Menschen vor Ort. Mit unserem Engagement leisten wir einen greifbaren Beitrag und sind Unterstützer und Partner auf Augenhöhe von Vereinen und Institutionen“, so Klein. Das unterscheide die Genossenschaftsbank auch von den Direktbanken, die ihre Kunden mit günstigen Konditionen locken, jedoch auf Spenden und Sponsorings vor Ort verzichten. Vor allem die Crowdfunding-Plattform erfreue sich weiter steigender Beliebtheit, weil sie einfach und schnell die Finanzierung konkreter Projekte in der Region ermögliche. Auf rund 220.000 Euro belief sich der Förderbetrag der Bank durch Spenden und Sponsoring allein im vergangenen Jahr.
Das Thema, das die VR-Bank eG bereits seit einiger Zeit besonders beschäftigt, da es nicht nur zukunftsrelevant ist, sondern auch einen Erfolgsfaktor für die regional verwurzelte Genossenschaft darstellt, ist die Nachhaltigkeit. „Nachhaltigkeit ist die Chance, unsere Heimat enkeltauglich zu machen. Um den Wandel zu mehr Nachhaltigkeit erfolgreich umsetzen zu können, sind Innovation und unternehmerischer Mut erforderlich“, bekräftigte Prof. Dr. Axel Thomas, Vorsitzender des Aufsichtsrates. Wesentliche Bedeutung, auch mit Blick auf ihre Mitglieder und Kunden, misst die Bank der energetischen Sanierung von Wohn- und gewerblichen Gebäuden bei. Deren Umsetzung erfordere nicht nur breites technisches Know-how mit Blick auf Machbarkeit und Effizienz, sondern auch finanzielle Anstrengungen. „Unser Ziel ist es, nicht nur als verlässlicher Finanzpartner aufzutreten, sondern echte, ganzheitliche Sanierungsberatungen anzubieten. Wir werden daher eine ganze Reihe unserer Beraterinnen und Berater zum zertifizierten Energie-Coach ausbilden lassen, um unseren Kunden hier einen echten Mehrwert zu bieten“, ging Klein ins Detail.
Auch intern sei man in den Bemühungen, nachhaltiger zu werden, ein gutes Stück vorangekommen. Lösungen für eine verbesserte Work-Life-Balance der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, neue Gesundheitsangebote und Bike-Leasing stehen schon auf der Habenseite im Bereich der „sozialen Nachhaltigkeit“ als Arbeitgeber.
Bei den Beschlussfassungen auf der Tagesordnung der Versammlung genehmigten die Vertreter einstimmig den Jahresabschluss und stimmten dem Vorschlag zur Gewinnverwendung zu. Für die rund 30.000 Mitglieder wurde eine Dividende in Höhe von 3 % auf die Geschäftsguthaben beschlossen und ausgezahlt. Ebenfalls wurden die von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagenen Satzungsänderungen und Änderungen in der Wahlordnung zur Vertreterversammlung einstimmig angenommen. Diese betrafen vor allem digitale Sitzungsformate und Konkretisierungen einzelner Bestimmungen. Bei den turnusmäßigen Wahlen zum Aufsichtsrat wurden Wilhelm Josef Jorias und Harald Kühnel einstimmig wiedergewählt.
Im Anschluss an den formellen Teil der Vertreterversammlung begrüßten Vorstand und Aufsichtsrat Herrn Prof. Dr.-Ing. Frank Janser, Geschäftsführer der Stacke GmbH und Lehrender an der FH Aachen im Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik, als Gastredner des Abends. In einem fesselnden Vortrag präsentierte er weitere wichtige Impulse für die Region, wie den Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück, an dessen Vision und Ausbau Professor Janser arbeitet, und die vielfältigen Forschungsaktivitäten zu nachhaltiger Mobilität.